I N H A L T
• Das Denkmal
• Bericht eines Besuchers
• Die Einweihung
• Aus der Chronik von Lubmin
• Das Eiserne Kreuz
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Lubmin
Landkreis Vorpommern-Greifswald
Ein großer kantiger Stein steht auf einem Berg aus Feldsteinen auf der Wiese neben der Dorfkirche an der Freester Straße. Oben ein Eisernes Kreuz, in der Mitte ein Helm mit Eichenlaub, Lorbeerzweig und Dolch. Das Denkmal ist 240 cm hoch und an der Basis 117 cm breit. An den vier Ecken des Feldsteinberges stehen zusätzliche Steine, zwei davon mit Inschrift. Für den 2. Weltkrieg wurde eine Zusatztafel, ohne Namen, davor gelegt.
Inschrift:
Die dankbare Gemeinde Lubmin ihren im Weltkrieg 1914 - 1918 gefallenden Helden
Linker Eckstein:
Für uns Habt Ihr gestritten
Rechter Eckstein:
Schmerz, Leiden, Wunden, Tod erlitten
2. Weltkrieg:
Zum Gedenken der Toten des 2. Weltkrieges 1939 – 1945 und seiner Folgen als Mahnung für Frieden und gegen Gewalt


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Bericht eines Besuchers
Direkt neben der kleinen Petri-Kirche steht ein Denkmal, dass an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg erinnert. Auf eine Steintafel sind diejenigen aufgelistet, die im Krieg gestorben sind. Darunter hat man in Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges eine weitere Tafel angefertigt.
Doch wie soll man einen solchen Ort bewerten? Das Denkmal ist ein wenig ungepflegt und Blumen hat hier offenbar auch schon lange niemand mehr abgelegt. Selbst ein Hinweisschild sucht man vergebens und wenn man nicht durch den kleinen Kiefernwald geht, findet man es vermutlich gar nicht.
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Die Einweihung

• Die Weihefeier fand am 28. September 1924 statt

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Aus der Chronik von Lubmin
Aufgeschrieben 1995: »Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde in Lubmin der »Vaterländische Kriegerverein« gegründet. Mitglied durfte nur werden, wer persönlich an diesem unseligen Krieg teilgenommen hatte. Der Vorsitzende war Paul Radike. Seine vorrangige Aufgabe war es, sich für die Kriegsopferversorgung einzusetzen, das heißt, dafür Sorge zu tragen, daß die Kriegerwitwen ihre Hinterbliebenenrente und die Kriegsversehrten ihre Invalidenrente erhielten. Die Renten sollen sehr gering gewesen sein.
Die Ehrung der Gefallenen wurde durch die Errichtung des Kriegerdenkmals, an der heutigen Kirche, vorgenommen. Die Weihefeier fand am 28. September 1924 statt.
1. Redner war Dr. von Hansen aus Lubmin
2. Redner war der Gemeindevorsteher Lubmins, August Bendt
3. Redner war Pastor Obenaus aus Wusterhusen.
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Die Inschriften sind schon sehr verwittert und nur noch schwer lesbar.
Am 5. November 1933 fand die »Weihe der Gedächtnistafeln für die im Weltkrieg gefallenen der Kirchengemeinde Wusterhusen« statt. Mitwirkende des feierlichen Programms waren:
Sopran: E. Badekow aus Lubmin, Alt: Frau Lindow aus Lubmin, Violine u. Orgel: Pastor Häußler u. Frau, Orgel u. Chorleitung: Kantor Kölzow, der Kirchenchor der Kirchengemeinde Wusterhusen.
Eine Ehrung für die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) hat es in Ostdeutschlan niemals gegeben. Es gibt auch keine namentliche Auflistung der Gefallenen. In der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik wurden nur die gefallenen sowjetischen Soldaten geehrt, die noch in den letzten Kriegstagen in unserer Umgebung sinnlos ihr Leben lassen mußten. Jedes Jahr am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, legte eine Abordnung von deutschen Parteigenossen der Sozialistischen Einheitspartei (SED) auf dem Ehrenfriedhof in Greifswald auf dem die sowjetischen Soldaten ruhen, Kränze und Blumen nieder. Dies geschah in allen anderen Städten Ostdeutschlands am 8. Mai ebenfalls.
Die gefallenen deutschen Soldaten galten in Ostdeutschlan fast als Kriegsverbrecher, weil Deutschland diesen schrecklichen Krieg, der soviel Leid über Millionen von Menschen in Europa gebracht hatte, entfachte.
Aber die deutschen Frauen und Mütter, die ihre Männer, Söhne und Brüder in diesem Krieg verloren hatten, sagten vergrämt, daß auch ihre Männer nur auf Befehl gehandelt hatten.
Eine Rente hatten die ostdeutschen Frauen niemals erhalten. Mit einer Halbwaisenrente von anfangs fünf Mark, in späteren Jahren bis etwa zwanzig Mark je Kind, mußten sie ihre Kinder ernähren und kleiden.«
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Das Eiserne Kreuz
Auf dem Lubminer Denkmal ist es mit Krone, großem »W« für Kaiser Wilhelm II und der Jahreszahl 1914 gearbeitet worden. Nach einer Skizze des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III wurde der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel am 13. März 1813 mit der Erstellung einer entsprechenden Reinzeichnung für das erste Eiserne Kreuz beauftragt.
Am 8. August 1914 hatte Wilhelm II dann in seiner Eigenschaft als preußischer König die Stiftung seiner beiden Vorgänger erneuert und machte das Eiserne Kreuz durch seine breit angelegte Verleihungspraxis zu einem quasi deutschen Orden. Mit der vierten Stiftung zu Beginn des 2. Weltkriegs durch Adolf Hitler wurde es am 1. September 1939 auch offiziell zu einer deutschen Auszeichnung. Hitler verzichtete auf seine Initialen als Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen wurde das Hakenkreuz, das Symbol des NS-Staates, in die Mitte des traditionsreichen Ordens eingefügt und von der Rückseite wurden das Monogramm Königs Friedrich Wilhelms III. und das Eichenlaub entfernt.

• Auch Hitler trug das Ehrenkreuz an der Brust
»Vor allem die nahe der Front operierenden Sonderkommandos, die sowohl Juden ermordeten als auch an der Partisanenbekämpfung beteiligt waren, wurden von den Armeegenerälen reichlich mit Eisernen Kreuzen bedacht. Um nur die größten Verbrecher unter ihnen zu nennen, sei auf Rudolf Lange verwiesen, der für den Mord an den Juden Lettlands verantwortlich war, und auf Friedrich Jeckeln, der Massaker um Massaker organisierte, in der Westukraine, in Kiew (Babij Jar) und in Riga. Beide bekamen schließlich das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse.«
Zitiert aus einem Artikel »Orden für Massenmord« von Dieter Pohl
DIE ZEIT, 5. Juni 2008
Als Kriegsauszeichnung oder Verdienstorden wird das Eiserne Kreuz seit 1945 nicht mehr verliehen. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Tradition bestimmte am 1. Oktober 1956 Bundespräsident Theodor Heuss das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen für die Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite. Ebenso wird es auf Briefen, Visitenkarten und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit als »Dachmarke« der Bundeswehr verwendet. Das Eiserne Kreuz als Symbol findet sich noch heute in verschiedenen Verbandsabzeichen der Bundeswehr.
• Nach Wikipedia, abgerufen am 7. 12. 2017
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