I N H A L T
• Das Denkmal
• »Deutsch sein heisst treu sein«
• Der Treueeid der Soldaten
• Der Wahlspruch der Waffen-SS
• »Im heilgen Kampfe«
• Die deutsche Eiche
• Das Eiserne Kreuz
• Findlinge
• »Lerne vom Militär«
...................................................................................................
Nahe, Kreis Segeberg
Gegenüber vom »Dörpshus«
Die annähernd kreisförmige Anlage umspannt eine Ecke der Kreuzung in der Dorfmitte, eine der Straßen heißt »Am Gedenkplatz«. Man erreicht die höhergelegte Fläche über eine dreistufige Steintreppe. Hier wird an die toten Soldaten beider Weltkriege aus Nahe erinnert.

Vor der stützenden Bruchsteinmauer ist ein Rastplatz mit Tisch und Bank aufgebaut. Die Anlage ist dicht eingerahmt von teils mächtigen Bäumen. An der Kante zur Kreuzung stehen zwei Eichen, von denen eine nur noch als Stumpf vorhanden ist.

Ringsherum führt ein Sandweg. Der Hauptstein und die flankierenden Namenssteine stehen dahinter am Rand des hinteren Halbkreises. Der Weg umschließt eine Rasenfläche mit kleinem runden Beet in der Mitte.

Das zentrale Denkmal ist ein klotziges Monument, annähernd vier Meter hoch. Ein zweistufiger Bruchsteinsockel trägt einen genau eingepassten gespaltenen Findling.

Oben auf der Fläche sehen wir ein Eisernes Kreuz in einer tiefergelegten, quadratischen Fläche mit eingemeißelter Krone, »W« und Jahreszahl 1914. Es ist eine Darstellung der dritten Ordensstiftung durch Wilhelm II., der in seiner Eigenschaft als preußischer König die Stiftung seiner beiden Vorgänger am 8. August 1914 erneuert hat und das Eiserne Kreuz durch seine breit angelegte Verleihungspraxis zu einem deutschen Orden machte. Auf Kriegerdenkmälern wird das Eiserne Kreuz den toten Soldaten posthum und kollektiv verliehen, egal, wie sich der Einzelne tatsächlich verhalten hat.

Die Denkmalsanlage ist nach dem Ende des 1. Weltkriegs errichtet worden. Rechts und links vom Eisernen Kreuz sind die Zahlen der Kriegsjahre zu lesen. Zwischen diesen Zahlen und der Inschrift sind nach dem 2. Weltkrieg dessen Jahreszahlen, etwas beengt, hinzugefügt worden. Die nachfolgende Inschrift ist also auch nach dem 2. Weltkrieg in Nahe gewünscht und akzeptiert worden. Die Inschrift lautet:
Deutsch sein
heisst treu sein.
Ein beliebte Aufforderung der Nationalsozialisten, besonders an die Jugend, dann meist verstärkt durch ein Ausrufezeichen!

Ein kleinerer, eingemauerter Stein darunter trägt den Sinnspruch:
Und wer den Tod
im heilgen Kampfe fand
ruht auch in fremder Erde
im Vaterland.
Vor dem Stein bildet der Sockelabsatz ein kleines Podest, das bis heute für die Ablage von Blumen benutzt wird, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Die Namenssteine von unterschiedlicher Größe und Form sind zwischen Weg und Baumrund aufgereiht. Auf ihnen werden die Dienstgrade, Vor- und Nachnamen, Regimentszugehörigkeit, Geburts- und Todestag und Todesort genannt.

Die Steine mussten teilweise aufwendig abgestützt werden und die wachsenden Baumstämme und Wurzeln kommen den Steinen langsam aber sicher näher. Im Gegensatz zum massiven Denkmal sieht man für die Namenssteine durchaus eine fragile Zukunft voraus. Auf dem Foto oben sind Männer mit gleichem Nachnamen, wohl Brüderpaare, auf einem Stein zusammengeführt. Davon gibt es viele in Nahe, was für ein Grauen für die Familien! Drei Brüderpaare und ...

... zwei Steine für »Gebrüder«. Die Familien Sahlmann und Griese haben jeweils in drei Kriegsjahren drei Söhne verloren!

Das Denkmal steht in der Mitte der Namenssteine.

Die Namenssteine dieses Brüderpaares sind mit Zement vereint worden.


Zum Ende der Reihe werden die Steine merklich kleiner.

Das trutzige Denkmal von hinten, die Baumwurzeln werden es wohl nicht anheben können.

Die Sicht auf den Eckplatz mit der abgerundeten Bruchsteinmauer wird beherrscht von der mächtigen Eiche.

»Beim Gedenkplatz« heißt die Straße.
...................................................................................................
»Deutsch sein heisst treu sein«
Das ist ein Motto aus der rigiden Untertanenerziehung der wilhelminischen Kaiserzeit. In Kriegszeiten verstärkte sich seine Bedeutung. Hartmut Häger beschreibt den Treuebegriff: »Das ›Vaterland‹ forderte bedingungslose Treue und ließ keine Frage nach der Rechtmäßigkeit des Krieges, der Befehlshaber und der Befehle zu. Die absolute Treue wiegt die Schmach der Niederlage auf – man ist wenigstens treu geblieben, dem Eid, dem Vaterland, einer Idee, sich selbst – wem oder was auch immer.«
Die Nationalsozialisten haben die Treue dann zu einem feststehenden Merkmal deutscher Identität erkoren. Mit der Indoktrination der Jugend fing es an:

Für die weibliche Jugend beim Bund Deutscher Mädels genauso wie ...
... für die Jungs der Hitlerjugend. Die sollten allerdings auch stark sein!
»Das ›Vaterland‹ forderte bedingungslose Treue und ließ keine Frage nach der Rechtmäßigkeit des Krieges, der Befehlshaber und der Befehle zu. Die absolute Treue wiegt die Schmach der Niederlage auf – man ist wenigstens treu geblieben, dem Eid, dem Vaterland, einer Idee, sich selbst – wem oder was auch immer.«
• Hartmut Häger, Kriegstotengedenken in Hildesheim, Gerstenberg 2006, S.54
»Treue« war innerhalb der Nazi-Ideologie ein widerspruchsloser Gehorsam. Durch die Gleichsetzung der Begriffe »Treue« und »Ehre« wurde ein Treuebruch zu einem Ehrverlust. Der Begriff »Ehre« verlor dadurch seinen traditionellen moralischen Inhalt. Denn die Ehre eines Soldaten etwa, der sich aus Ehrgefühl weigern könnte, an einem Kriegsverbrechen teilzunehmen, spielte im Ehrbegriff keine Rolle mehr. Es zählte allein der blinde Gehorsam.
Die Projektion auf den Führer hin war notwendig, um den bedingungslosen Gehorsam auch bei verbrecherischen Befehlen zu erreichen. Dies konnte man nicht durch ein Gesetz erzwingen. Es bedurfte der Freiwilligkeit des Soldaten, die durch Umdeutung traditioneller Ideale erreicht wurde.
• nach Wikipedia, abgerufen am 16.2.2014


Auf Websites mit Nazi-Devotionalien von und für Rechtsextremisten findet man ein reiches Angebot von Gegenständen mit diesem Spruch: T-Shirts, Poster etc.
...................................................................................................
Der Treueeid der Soldaten
Hartmut Häger hat die Formeln des Fahneneids von 1914 bis heute zusammengestellt:
»Preußische Armee
›Ich (Vor- und Zuname) schwöre zu Gott dem Allwissenden und Allmächtigen einen leiblichen Eid, daß ich seiner Majestät dem König der Preußen Wilhelm II., meinem allergnädigsten Landesherren, in allen und jeden Vorfällen, zu Land und zu Wasser, in Kriegs- und Friedenszeiten und an welchen Orten es immer sei, getreu und redlich dienen, Allerhöchstdero Nutzen und Bestes befördern, Schaden und Nachteil aber abwenden, die mir vorgelesenen Kriegsartikel und die mir erteilten Vorschriften und Befehle genau befolgen und mich so betragen will, wie es einem rechtschaffenen, unverzagten, pflicht- und ehrliebenden Soldaten eignet und gebühret. So wahr mir Gott helfe durch Jesum Christum und sein heiliges Evangelium!‹
(Jüdische Soldaten: ›So wahr mir Gott helfe!‹)
Reichswehr
›Ich schwöre Treue der Reichsverfassung und gelobe, dass ich als tapferer Soldat das Deutsche Reich und seine gesetzmäßigen Einrichtungen jederzeit schützen, dem Reichspräsidenten und meinen Vorgesetzten Gehorsam leisten will‹ (bis 2. August 1934)
Wehrmacht
›Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des deutschen heiligen Reiches, Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, unbedingt Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.‹ (ab 2. August 1934)
Bundeswehr
›Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.‹
Nationale Volksarmee
›Ich schwöre: Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland, allzeit treu zu dienen und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern-Regierung gegen jeden Feind zu schützen.
Ich schwöre: An der Seite der Sowjetarmee und der Armeen der mit uns verbündeten sozialistischen Länder als Soldat der Nationalen Volksarmee jederzeit bereit zu sein, den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.
Ich schwöre: Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein, den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.
Ich schwöre: Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben, die militärischen Vorschriften zu erfüllen und immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.
Sollte ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen, so möge mich die harte Strafe der Gesetze unserer Republik und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.‹«
...................................................................................................
Der Wahlspruch der Waffen-SS
Traditionelle Tugendbegriffe wie »Ehre« und »Treue« oder auch »Kameradschaft«, »Gehorsam« usw. waren in der Sprache der SS-Ideologie reichlich enthalten. Jedoch hat die SS durch einen spezifisch nationalsozialistischen Gebrauch diesen Wörtern ihren eigenen Sinn verliehen. So war der Begriff »Treue« allein auf die Person Adolf Hitlers ausgerichtet. Dies drückte sich unter anderem im Eid der SS-Männer aus:
»Wir schwören Dir, Adolf Hitler (…) Treue und Tapferkeit. Wir geloben Dir und den von Dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod« […]
Der Wahlspruch der Waffen-SS lautete »Unsere Ehre heißt Treue«. Dieser Spruch oder Abwandlungen davon sind in einigen Ländern strafbar, in Deutschland durch das Strafgesetzbuch, § 86a StGB, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
• nach Wikipedia, abgerufen am 16.2.2014
...................................................................................................
»Im heilgen Kampfe«
Und wer den Tod
im heilgen Kampfe fand
ruht auch in fremder Erde
im Vaterland.
Das ist der Schlussvers eines Marschliedes für freiwillige Scharfschützen aus dem Jahr 1813 von Albert Methfessel (1785 - 1869). Ein Hohn für die Millionen Toten, die in zwei von Deutschland angefachten Kriegen sterben mussten, wenn wir diesen Spruch heute an einem Denkmal lesen!
»Auch benutzt vom evangelischen Domprediger Erich Pfalzgraf 1915 in einem Artikel der Bremer Kriegsschau, der sich besonders an die Angehörigen von Gefallenen wendet und ihnen die richtige patriotische Haltung im Umgang mit der Tatsache beibringen will, dass sie auf ein Grab in der Heimat verzichten müssen.«
• Holger Böning und Michael Nagel, Erster Weltkrieg und Bremer Presse, S. 248
»Keine neue Gedenktafel relativiert den sträflichen Unfug von ›Ehre‹, ›Heldentod‹ und ›Vaterland‹, kein Schaukasten erläutert, dass ein ›heiliger Kampf‹ niemals der für Kolonien, Absatzmärkte, Macht, Einflusssphären oder Rohstoffe sein kann ... «
Mehr auf dem Blog »kommunal« Aschaffenburg – Miltenberg
...................................................................................................
Die Deutsche Eiche
Die Eiche zählt schon lange als »deutscher« Baum. Ihr hartes Holz und das charakteristische, spät fallende Laub machten sie seit der Zeit der Germanen zum Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit. In jüngerer Zeit, besonders seit der Romantik, gilt die Eiche zudem als Symbol der Treue.
Mit der Nationalromantik des 19. Jahrhunderts, mit der Deutschen Revolution 1848/1849 und der Reichsgründung 1871, die das Gefühl nationaler Einheit bestärkten, zog das Eichenlaub in die deutsche Symbolsprache ein. Auf deutschen Ehrenmalen, Kränzen, Hoheitszeichen und dergleichen dient Eichenlaub in ähnlicher Form wie Zweige des Lorbeerstrauches bzw. der Lorbeerkranz.
• Nach Wikipedia, abgerufen am 12. November 2019

Die gewaltige Eiche auf dem Denkmalsplatz in Nahe.
»Die Eiche beziehungsweise das Eichenlaub setzen im Denkmal einen deutsch-nationalen Akzent. Die Eiche galt seit dem 18. Jahrhundert als heldisch-deutsches Symbol und assoziiert als ›deutsche Eiche‹ darüber hinaus urwüchsige Stärke und mythologische Vergangenheit.«
• Reinhard Alings, Monument und Nation, Berlin 1996, S. 525
»Mit der Reichsgründung 1871 und dem Gefühl nationaler Einheit zog das Eichenlaub in die deutsche Symbolsprache ein. Auf deutschen Ehrenmalen, Kränzen, Hoheitszeichen, Orden und dergleichen diente es in ähnlicher Form wie Zweige des Lorbeerstrauches. Das Parteiabzeichen bzw. Parteisymbol der NSDAP hatte von 1920 bis 1945 einen Adler als Zeichen, der einen Eichenkranz in seinen Fängen hielt. Unerschütterlich ›wie die deutsche Eiche‹ und ähnliche Sprüche ließ die NS-Propaganda ab 1933 in Zeitungen veröffentlichen und über Lautsprecher verkünden. Da griff dann auch der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum Spaten und pflanzte Eichen. [...] Im deutschen Volk wurde Hitler nach seiner Ernennung zum Reichskanzler fast schlagartig mit der deutschen Eiche gleichgesetzt. Denn für ihn pflanzten fast alle Städte und Dörfer, Stadt- und Ortsteile ihre ›Hitler-Eichen‹.«
• Wolf Stegemann, www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de

Von einer zweiten Eiche ist nur noch ein riesiger Baumstumpf zurückgeblieben. Dadurch haben wir einen freien Blick auf das Naher »Dörpshus«.

Wenn man das Familienzentrum verläßt, fällt der Blick unwillkürlich auf die Gedenkstätte mit dem Spruch »Deutsch sein heisst treu sein«.
...................................................................................................
Das Eiserne Kreuz
Nach einer Skizze des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III wurde der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel am 13. März 1813 mit der Erstellung einer Reinzeichnung für das erste Eiserne Kreuz beauftragt.
Am 8. August 1914 hatte Wilhelm II dann in seiner Eigenschaft als preußischer König die Stiftung seiner beiden Vorgänger erneuert und machte das Eiserne Kreuz durch seine breit angelegte Verleihungspraxis zu einem quasi deutschen Orden.

• »Fake News« anno 1914: Das Deutsche Reich hatte gerade das neutrale Belgien überfallen, damit die Truppen sich auf dem schnellsten Weg zum Erzfeind Frankreich begeben konnten.
Mit der vierten Stiftung zu Beginn des 2. Weltkriegs durch Adolf Hitler wurde es am 1. September 1939 auch offiziell zu einer deutschen Auszeichnung. Hitler verzichtete auf seine Initialen als Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen wurde das Hakenkreuz, das Symbol des NS-Staates, in die Mitte des traditionsreichen Ordens eingefügt und von der Rückseite wurden das Monogramm Königs Friedrich Wilhelms III. und das Eichenlaub entfernt.

• Auch Hitler trug das Ehrenkreuz an der Brust
»Vor allem die nahe der Front operierenden Sonderkommandos, die sowohl Juden ermordeten als auch an der Partisanenbekämpfung beteiligt waren, wurden von den Armeegenerälen reichlich mit Eisernen Kreuzen bedacht. Um nur die größten Verbrecher unter ihnen zu nennen, sei auf Rudolf Lange verwiesen, der für den Mord an den Juden Lettlands verantwortlich war, und auf Friedrich Jeckeln, der Massaker um Massaker organisierte, in der Westukraine, in Kiew (Babij Jar) und in Riga. Beide bekamen schließlich das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse.«
Zitiert aus einem Artikel »Orden für Massenmord« von Dieter Pohl
DIE ZEIT, 5.6.2008
Als Kriegsauszeichnung oder Verdienstorden wird das Eiserne Kreuz seit 1945 nicht mehr verliehen. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Tradition bestimmte am 1. Oktober 1956 Bundespräsident Theodor Heuss das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen für die Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite. Ebenso wird es auf Briefen, Visitenkarten und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit als »Dachmarke« der Bundeswehr verwendet. Das Eiserne Kreuz als Symbol findet sich noch heute in verschiedenen Verbandsabzeichen der Bundeswehr.
• Nach Wikipedia, abgerufen am 7. 12. 2017
....................................................................................................
Findlinge
»Findlinge wecken Assoziationen zu germanischen und keltischen Hünengräbern und Dolmen. Die Romantik entdeckte sie wieder, nach den Befreiungskriegen verbreiteten sie sich als Denkmalstyp und setzten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend in Norddeutschland gegen den Obelisk durch. [...]
Findlinge sind große (Granit-)Steine aus der heimatlichen Landschaft. Die Denkmalstifter holten sie oft selbst aus der Heide oder aus dem Harz mühevoll herbei. Als Monolith steht der Findling für die Einheit des Landes, fast unbearbeitet, strahlt er Naturwüchsigkeit aus, selbst ein Teil der uralten Überlieferung mahnt er zu ewigem Gedenken.«
• Hartmut Häger, Kriegstotengedenken in Hildesheim, Gerstenberg 2006, S. 134
»Germanisierende Motive finden sich in Gestalt zahlreicher Findlingsdenkmäler. In den Hünengräbern sah man ›Vorbilder für Erinnerungsmale, würdig der Größe des Opfers, das die Söhne unseres Volkes gebracht haben‹.
• Gerhard Schneider, »... nicht umsonst gefallen»?, Hannoversche Geschichtsblätter 1991, S. 203
...................................................................................................
»Lerne vom Militär«
Karl Wolgast: Drag. D.R. 17.
Emil Wrage: Musk. R.J.R. 84.
Hans Rehder: Gard. G.J.G. 8.
Hans Steenbock: Jäger R.J.B. 2.
Gustav Zietz: Wehrm. J.R. 85.
Das sind einige der Dienstgrade, die in Nahe auf den Namenssteinen stehen. Sie kommen uns heute wie böhmische Dörfer vor, früher kannte sie jedes Kind. Im Kaiserreich blühte der Militarismus: so schneidig wie die preußischen Soldaten sollte die gesamte Gesellschaft sein: vom Greis bis zum Knirps. Unbedingter Gehorsam war das Ziel.

Bereits die Kinder wuchsen in einer militarisierten Umgebung auf. Kriegsspiele waren äußerst beliebt. In kaum einem Kinderzimmer fehlte ein Satz Bleisoldaten, ebenso gehörte der Matrosenanzug zur Grundausstattung. Zu Weihnachten sangen die Kleinen: »Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben, Trommel, Pfeifen und Gewehr, Fahn’ und Säbel und noch mehr, ja ein ganzes Kriegerheer möcht ich gerne haben.« In der Schule setzte sich die Einübung militärischer Denk- und Verhaltensmuster fort. Vielerorts glich das Schulleben einem zackigen Paukbetrieb, der wenig Raum ließ für Spontanität und Kreativität. [...]
»Lerne vom Militär!« – so lautete das Mantra der pädagogischen Fachliteratur. Das Aufstehen der Schüler beim Eintreten des Lehrers ins Klassenzimmer habe »mit einem einzigen Ruck zu geschehen« und müsse »klappen wie ein Bataillonstritt bei der Parade«, hieß es in einem Lexikon der Pädagogik. Im »Gänsemarsch mit regelrechtem Soldatenschritt« müssten die Schüler in den Pausen das Klassenzimmer verlassen und »zwei und zwei im Schulhof ordnungsgemäß auf und ab marschieren«.
• Volker Ullrich, ZEITGeschichte 4/2018, S. 45
...................................................................................................
<<< schließen